Effektive Online-Workshops gestalten: 7 Kreative Methoden

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Arbeitnehmer:innen verbringen bis zu einem Drittel ihrer Arbeitszeit in Meetings. Die wenigsten haben also Lust, ihre kostbare Zeit in einer weiteren langwierigen Sitzung zu verbringen. Aber wie stellt man sicher, dass virtuelle Meetings nicht zu langweiligen Monologen verkommen?


Neben den Inhalten selbst spielt dabei vor allem die Art und Weise, wie Informationen übermittelt werden, eine entscheidende Rolle. Wir stellen in diesem Blog Post 7 Methoden vor, mit denen Sie Ihren nächsten Online-Workshop interaktiver gestalten können und ein gelungenes virtuelles Event organisieren. 

 

7 Etablierte Methoden für Bessere Virtuelle Workshops und Team-Meetings

1. Kennenlernen mit IceBreakern

Workshops können manchmal etwas steif beginnen, aber mit den richtigen IceBreakern lässt sich die Stimmung schnell auflockern. Zwei einfache Spiele sind “3 Things in Common” und “Would You Rather”.

Für 3 Things in Common werden die Teilnehmenden in Kleingruppen in Breakout-Räume aufgeteilt. Dort haben sie 3 Minuten Zeit, um 3 Gemeinsamkeiten untereinander festzustellen. Anschließend finden sich alle auf der Hauptbühne zusammen und präsentieren ihre Gemeinsamkeiten. 

In Would You Rather werden jeweils zwei Statements vorgelesen. Anschließend stimmen alle individuell ab, welcher Aussage sie eher zustimmen. Zum Beispiel können Sie fragen “Würdest du lieber einen Hund oder eine Katze als Haustier haben?” oder “Würdest du lieber in den Weltraum fliegen oder auf den Grund des Meeres schwimmen?”.

IceBreaker bilden den perfekten Einstieg in ein Meeting, da sie den gegenseitigen Austausch ankurbeln und die Teilnehmenden miteinander vertraut machen. 

2. Ideen sammeln über Brainstorming 

Brainstorming eignet sich gut für kleine Gruppen, um kreative Ideen zu generieren. Die Teilnehmenden werden ermutigt, spontane Ideen zu äußern, ohne sie zu bewerten. Durch die freie Assoziation können innovative Lösungsansätze gefunden werden. Brainstorming fördert die Zusammenarbeit und den offenen Austausch in kleinen Gruppen.

Für Online-Workshops bieten sich Kollaborations-Apps wie Miro oder Mural an, bei denen die Teilnehmer:innen ihre Ideen auf digitalen Whiteboards sammeln können.

 

3. Lösungsfindung mit der Hüte-Methode

Die Six Thinking Hats, oder zu Deutsch die Hüte-Methode, wurde von einem Kognitionswissenschaftler entwickelt, um kritisches Denken und kreative Lösungsfindungen zu fördern. In diesem Ansatz repräsentieren verschiedene Hüte verschiedene Denkansätze. Im Workshop tragen die Teilnehmer:innen die metaphorischen Hüte, um unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und die Diskussion zu lenken. 

Das klingt erstmal kompliziert, ist aber eigentlich recht simpel. Diese Hüte gibt es:

  • Weißer Hut (neutral und objektiv): Der weiße Hut steht für Informationen, Fakten und Daten. Die Teilnehmenden mit dem weißen Hut konzentrierten sich darauf, Informationen zu sammeln und zu präsentieren, ohne Wertungen oder Meinungen abzugeben.
  • Roter Hut (emotional und intuitiv): Der rote Hut repräsentiert Emotionen, Intuition und Bauchgefühl. Durch den Ausdruck von Gefühlen wird Raum für kreative Impulse und persönliche Einschätzungen geschaffen.
  • Gelber Hut (positiv und optimistisch): Der gelbe Hut symbolisiert Optimismus, positives Denken und Chancen. Teilnehmende mit dem gelben Hut konzentrieren sich auf die Identifikation von Vorteilen, Lösungen und positiven Aspekten.
  • Schwarzer Hut (kritisch und vorsichtig): Teilnehmer:innen mit dem schwarzen Hut identifizieren potenzielle Probleme, Risiken und Schwachstellen. Dieser Hut hilft dabei, potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und Lösungen zu entwickeln.
  • Grüner Hut (kreativ und innovativ): Der grüne Hut symbolisiert Kreativität, neue Ideen und unkonventionelles Denken. Dieser Hut ermutigt dazu, neue Ansätze zu generieren und innovative Lösungen zu entwickeln.
  • Blauer Hut (kontrolliert und organisierend): Teilnehmer:innen mit dem blauen Hut sind verantwortlich für die Leitung des Workshops, das Festlegen der Denkrichtungen und das Timing der einzelnen Denkphasen. Dieser Hut sorgt für einen strukturierten und fokussierten Ablauf des Workshops.

Innerhalb des Workshops können die Teilnehmenden entweder eine fest zugeteilte Rolle ausführen, oder bewusst zwischen den verschiedenen Hüten wechseln.

 

4. Strukturiert überlegen mit Design Thinking

Design Thinking ist eine kreative und lösungsorientierte Methode, die dazu dient, innovative Ideen zu entwickeln und komplexe Probleme zu lösen. Ursprünglich stammt das Konzept aus dem Bereich des Produktdesigns, wird inzwischen aber in den verschiedensten Bereichen angewendet.

Der Design-Thinking-Prozess besteht aus mehreren aufeinanderfolgenden Schritten, die in der Regel iterativ durchlaufen werden:

  • Empathie: Im ersten Schritt geht es darum, durch Beobachtungen, Interviews und das Einfühlen in ihre Perspektive, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Nutzer:innen zu verstehen. Ziel ist es, ihre Erfahrungen und Motivationen zu begreifen, um daraus relevante Fragestellungen abzuleiten.
  • Definition: Hierbei werden die gewonnenen Erkenntnisse aus der Empathie Phase analysiert und in konkrete Problemstellungen oder Herausforderungen übersetzt. Es geht darum, den Fokus zu schärfen und die wesentlichen Fragestellungen zu definieren.
  • Ideenfindung: In der Ideenfindungsphase werden kreative Lösungen entwickelt, um die identifizierten Probleme zu lösen. Hierbei werden verschiedene Methoden wie Brainstorming, Mind Mapping oder Rapid Prototyping eingesetzt, um eine Vielzahl von Ideen zu generieren. Der Fokus liegt auf der Quantität und Vielfalt der Ideen, ohne Einschränkungen oder Kritik zu berücksichtigen.
  • Prototypentwicklung: Nachdem eine Reihe von Ideen generiert wurde, werden ausgewählte Konzepte in einfache Prototypen umgesetzt. Der Zweck des Prototypings besteht darin, frühzeitig Feedback von den Nutzer:innen zu erhalten und die Ideen iterativ weiterzuentwickeln.
  • Testing und Evaluation: In diesem Schritt werden die Prototypen mit den Nutzer:innen getestet, um wertvolles Feedback zu sammeln. Durch den iterativen Prozess des Testens und Überarbeitens werden schließlich optimierte Lösungen entwickelt, die den Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden.

 

5. Gespräche ankurbeln im World Café

Diese Methode fördert den informellen Austausch und das kreative Denken. Die Teilnehmenden werden in kleine Gruppen aufgeteilt und rotieren zwischen verschiedenen Tischen, die als "Café" gestaltet sind. An jedem Tisch wird ein spezifisches Thema diskutiert, und die Teilnehmer:innen bringen ihre Ideen und Erkenntnisse ein. Am Ende werden die Ergebnisse zusammengetragen und gemeinsam besprochen. 


Für virtuelle Events eignen sich Plattformen, die virtuelle Räume anbieten, bei denen die Teilnehmenden ihren Avatar zwischen unterschiedlichen Tischen hin und her bewegen können. Alternativ funktioniert die Methode aber auch mit Breakout-Räumen. 

 

6. Kommunikation üben mit Storytelling

Storytelling nutzt die Kraft von Geschichten, um Ideen zu vermitteln und komplexe Informationen zu veranschaulichen. Teilnehmende werden ermutigt, ihre Erfahrungen, Ideen und Lektionen in Form von Geschichten zu teilen. Storytelling ermöglicht es den Workshop-Teilnehmer:innen, auf emotionaler und narrativer Ebene zu kommunizieren, was zu einer tieferen Verbindung und einem besseren Verständnis führen kann. Es fördert die Kreativität, das Zuhören und die gegenseitige Inspiration.

Eine gute Basis für effektives Storytelling ist das Storyboarding, bei dem eine Geschichte auf visuelle Weise präsentiert wird. Das Konzept stammt von Walt Disney, aus der Zeit der Animationsfilme, hat sich aber bis heute bewährt.

 

7. Reflektieren mit der Start-Stop-Continue-Methode

Die Start-Stop-Continue-Retrospektive ist eine wirksame Methode, um ein Team zu reflektieren, Verbesserungen vorzuschlagen und positive Aspekte zu verstärken. Diese strukturierte Übung ermöglicht es den Teilnehmer:innen, gemeinsam darüber nachzudenken, was sie in ihrer Arbeitsweise starten, stoppen oder fortsetzen möchten.

Bei dieser Methode werden die Teilnehmer:innen in drei Gruppen aufgeteilt, um jeweils über die Bereiche "Start", "Stop" und "Continue" nachzudenken. In der "Start"-Gruppe werden Ideen gesammelt, welche Aktivitäten oder Ansätze das Team beginnen sollte. Dies können neue Arbeitsmethoden, Technologien oder Kommunikationswege sein, die die Teamarbeit verbessern.

In der "Stop"-Gruppe werden Aspekte identifiziert, die nicht mehr effektiv oder hilfreich sind und die das Team beenden oder vermeiden sollte. Das können beispielsweise Zeitverschwendung durch unnötige Meetings, ineffiziente Prozesse oder schlechte Kommunikationsgewohnheiten sein.

Die "Continue"-Gruppe konzentriert sich darauf, die positiven Aspekte und bewährten Vorgehensweisen zu identifizieren, die das Team beibehalten und weiterhin nutzen sollte. Das können erfolgreiche Zusammenarbeit, effektive Kommunikation oder bewährte Prozesse sein, die die Produktivität und den Teamgeist stärken.

Nachdem jede Gruppe ihre Ideen gesammelt hat, kommen alle Teilnehmer:innen wieder zusammen, um ihre Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Dies fördert die Teamreflexion und ermöglicht es den Teilnehmer:innen, ihre Meinungen zu äußern und gemeinsam Verbesserungen vorzuschlagen. 

 

Planung und Vorbereitung eines Online-Workshops

Mit den richtigen Methoden an der Hand lassen sich Workshops interaktiv und zielorientiert gestalten. Dennoch sollten die folgenden Aspekte bei der Planung in Betracht gezogen werden. 

1. Festlegung der Workshop-Ziele

Bevor Sie einen Online-Workshop planen, ist es wichtig, klare Ziele zu definieren. Überlegen Sie, was Sie mit dem Workshop erreichen möchten und wie die Teilnehmenden davon profitieren können. Bleiben Sie spezifisch und formulieren Sie messbare Ziele, um den Workshop effektiv zu gestalten.

2. Auswahl der passenden Workshop-Plattform

Es gibt eine Vielzahl von Online-Plattformen für Workshops, von Zoom oder Veertly über Microsoft Teams bis hin zu speziellen Kollaborationstools wie Miro oder Mural. Wählen Sie die Software, die am besten zu Ihren Anforderungen passt und eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglicht. Dabei lohnt es sich, Funktionen im Voraus zu testen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.

Brauchen Sie Hilfe bei der Auswahl? Wir haben eine Übersicht über die besten noch unbekannten Tools für Ihren nächsten Workshop erstellt. 

3. Zeitplanung und Dauer des Workshops

Überlegen Sie, wie viel Zeit der Workshop benötigt und planen Sie den Zeitplan entsprechend. Hierbei sollten auch Pausen berücksichtigt werden, um der Ermüdung vorzubeugen und den Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren. Achten Sie darauf, dass der Workshop nicht zu lang wird, um die Aufmerksamkeit und Produktivität hochzuhalten.

4. Erstellung einer klaren Agenda

Eine klare und strukturierte Agenda ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Workshop. Definieren Sie die Themen, die behandelt werden sollen, und geben Sie den Teilnehmenden im Voraus einen Überblick über den Ablauf. Mit interaktiven Übungen und Diskussionsrunden lassen sich Workshops mühelos moderieren und das Engagement der Teilnehmer:innen aufrechterhalten.

 

Erfolgreicher Online Workshop dank der richtigen Methoden

Von IceBreakern und Brainstorming über Six Thinking Hats und Design Thinking bis hin zu World Café und Storytelling - diese Methoden bieten verschiedene Ansätze, um die Kreativität zu fördern, neue Ideen zu generieren und das Team enger zusammenzubringen.

Die Welt der Online-Workshops entwickelt sich ständig weiter, und es gibt unendlich viele Möglichkeiten, kreativ zu werden und Teams virtuell zu inspirieren. Indem Sie innovative Methoden einsetzen und Ihre Workshops mit Witz und Lebendigkeit gestalten, werden Sie die Teilnehmer:innen begeistern und zu erfolgreichen Ergebnissen führen.

 

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